Ein Gruß von Ahmet Şık, Günter-Wallraff-Preisträger 2017

Der Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik 2017 ging in diesem Jahr unter anderem an den türkischen Investigativ-Journalisten Ahmet Şık. Er ist zur Zeit unter fadenscheinigen Gründen in der Türkei inhaftiert, so wie mehr als 150 andere türkische JournalistInnen und PublizistInnen. Den Preis hat stellvertretend seine Ehefrau Yonca Şık entgegengenommen. Sie brachte von dem Inhaftierten eine Botschaft mit, die wir im folgenden dokumentieren:

Ich kenne Günter Wallraff aus meiner Kindheit durch sein Buch „Ganz Unten“, indem er sich verkleiden musste, um Missstände aufzudecken. In der Türkei sind die Missstände offensichtlich und die Journalistinnen und Journalisten, die diese Wahrheiten aussprechen, kommen ins Gefängnis oder verlieren ihren Job.
Aber die Wahrheit lässt sich nicht einsperren – daran glaube ich fest. Es ist mir eine große Ehre diesen Preis, der den Namen des Journalisten Günther Wallraff trägt, zu erhalten. Vielen Dank – auch im Namen aller inhaftierten Journalistinnen und Journalisten.
Viele Grüße, Ahmet Şık
Der Prozess gegen Ahmet Şık soll im kommenden Monat vor einem Istanbuler Gericht beginnen. Die Initiative Nachrichtenaufklärung fordert den türkischen Staat auf, ein faires und rechtstaatliches Verfahren zu garantieren.

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