Nachrichten sind für Bevölkerung ein Vertrauensgut, daher müssen Redaktionen regelmäßig über die Validität ihrer Berichterstattung reflektieren. Darauf macht das jährlich stattfindende „Kölner Forum für Journalismuskritik“ aufmerksam, eine Veranstaltung der Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. in Kooperation mit dem Deutschlandfunk.
In diesem Jahr fand das Forum am 19.Mai von 14 Uhr bis 18 Uhr im Deutschlandfunk-Funkhaus in Köln statt. Einen Rückblick auf die Veranstaltung können Sie hier nachlesen.
Ungefilterte Berichterstattung erscheint vor allem angesichts der aktuellen Invasion der Ukraine durch Russland ein Privileg. Denn die Restriktion der Berichterstattung macht es den Redaktionen zunehmend schwer ihrer Informationspflicht nachzukommen und fördert ein Gefühl der Unkenntnis innerhalb der Bevölkerung. Deshalb widmet sich das 6. „Kölner Forum für Journalismuskritik“ innerhalb einer von zwei Diskussionsrunden genau diesem Thema. Referenten zum Themenschwerpunkt „Berichten in Zeiten des Krieges“ sind u.a.:
Thomas Präkelt (hat in der Ukraine für RTL und n-tv gearbeitet); Sabine Wilke (seit dem 1. Januar Abteilungsleiterin Kommunikation und Advocacy bei Care Deutschland-Luxemburg); Bettina Schmieding ( Chefin vom Dienst beim Deutschlandfunk); Olaf Müller (Pazifist und Philosophie-Professor an der Berliner Humboldt-Universität) und schließlich Dr. Daniela de Ridder, Außen- und Sicherheitspolitikerin (SPD).
Soll es Grenzen im Hinblick auf die Neutralität der Presse geben? Soll es eine Positionierung bezüglich bestimmter Ziele wie dem Umweltschutz geben. Ein weiterer Themenschwerpunkt des diesjährigen Forums wird die Debatte über den Haltungsjournalismus sein. Die referierenden Gäste sind:
Maren Urner (Neurowissenschaftlerin und Professorin für Medienpsychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln); Karsten Frerichs (Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes), Ellen Heinrichs (Gründerin und Geschäftsführerin des „Bonn Institute“); Hildegard Stausberg (Lateinamerika-Journalistin).
Selbstverständlich darf auch dieses Jahr die Verleihung des Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik im Beisein des Namensgebers nicht fehlen. Der Kölner Investigativreporter Günter Wallraff, ist Ehrenmitglied der INA e.V. Mit seinen Recherchen in der Redaktion der Bild-Zeitung hat er in den 1970er-Jahren maßgeblich zur Etablierung von Medienkritik in Deutschland beigetragen. (Hiba Hamadache)