Julian Assange erhält Konrad-Wolf-Preis für Enthüllungen über Unrecht und Kriegsverbrechen

In diesem Jahr wird der renommierte Konrad-Wolf-Preis von der Akademie der Künste an Julian Assange, den Gründer von Wikileaks, verliehen. Die Entscheidung wurde von der Jury am 11.07.2023 bekannt gegeben und basiert auf Assanges Arbeit, die über illegale Handlungen, Morde und Kriegsverbrechen informiert hat. Die Auszeichnung würdigt seinen Einsatz, um die Öffentlichkeit über Prozesse aufzuklären, die normalerweise im Dunkeln bleiben sollen. Assange hat im vergangenen Jahr bereits den von der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. ausgelobten Günter Wallraff-Preis erhalten.

Die Begründung der Jury umfasst eine Vielzahl von Offenlegungen durch Wikileaks. Zu diesen Veröffentlichungen zählen Enthüllungen über Finanzströme, versteckte Konten, E-Mail-Korrespondenz von Regierungsbeamten, Bilder von ermordeten Zivilist*innen und Journalist*innen im Irak durch US-Streitkräfte, willkürliche Tötungen von Zivilist*innen in Afghanistan, Geheimdienstprojekte zur Manipulation der öffentlichen Meinung sowie die Enthüllungen über Folter im Gefängnis Abu Ghraib und die Zustände im Gefangenenlager Guantánamo Bay. Durch diese Informationen wurde daran erinnert, was hinter den Kulissen wirklich geschieht.

Die Aktivitäten von Wikileaks dienen dazu, die Realität zu verbreiten, damit die Bürger*innen sie erkennen und entsprechend handeln können. Die Jury betont, dass dies ein demokratischer Akt sei. Julian Assange wird als würdiger Preisträger angesehen, dessen Arbeit das Regierungshandeln, Kriegslügen und -verbrechen sowie Vertuschungen ans Licht bringt.

Julian Assange befindet sich seit vier Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London und die USA fordern seine Auslieferung. Er soll dort wegen Spionage angeklagt werden und ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft. Der Konrad-Wolf-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde nach dem bekannten Filmregisseur und ehemaligen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR benannt.

Die Preisverleihung findet am 20. Oktober in der Akademie der Künste statt und wird von Thomas Heise und Nele Hertling, beiden Mitgliedern des Akademie-Senats, sowie dem Drehbuchautor Thomas Wendrich durchgeführt.

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