7. Kölner Forum für Journalismuskritik 2023

KFJ23

Die Zukunft des Radios und der Hass im Netz – das waren die Themen des siebten „Kölner Forums für Journalismuskritik“. Die Veranstaltung fand am 3. Mai 2023 von 14 bis 18 Uhr im Deutschlandradio-Funkhaus statt. An die 140 angemeldete Besucherinnen und Besucher haben teilgenommen und sich auch aktiv an den Diskussionen beteiligt.

1. Panel: Zukunft des Radios

Zum 100. Geburtstag des Radios in Deutschland diskutierten Deutschlandfunk-Redakteur Christoph Schäfer mit Deutschlandradio-Programmdirektorin Jona Teichmann, Sandra Müller vom SWR sowie Ole Pflüger, der die Podcast-Angebote von „Zeit Online“ betreut, über so wichtige Fragen wie: Bleibt das lineare Radio relevant? Übernehmen die Streaming-Anbieter oder gar am Ende Chatbots? Und was bedeutet eigentlich der Podcast-Boom? Vor allem nach Nachfragen aus dem Saal wurde auch die Rolle der Öffentlich-Rechtlichen thematisiert.

2. Panel: Hass im Netz

Ein zweites Schwerpunktthema war der „Hass im Netz“, das eines der großen Probleme unserer Zeit beschreibt. Die Politikerin und Buchautorin Sawsan Chebli, der Journalist Hasnain Kazim, der Leiter von rtl.de Roger Saha und Dr. Philipp Sinner (Uni Bremen & nohatespeech.at) analysierten die Strukturen dahinter. Im Gespräch mit Moderatorin Brigitte Baetz zeigten sie Strategien für eine Eindämmung auf.

Verleihung des Günter-Wallraff-Preises

Außerdem fand auch in diesem Jahr wieder die Verleihung des Günter-Wallraff-Preises für Pressefreiheit und Menschenrechte statt. Der Preis ging in diesem Jahr an den russischen Bürgerrechtler und Publizisten Alexej Nawalny. Neben dem Investigativjournalisten Günter Wallraff werden auch die Chefredakteurin des Deutschlandfunks, Birgit Wentzien, und Bundesinnenminister a.D. Gerhart Baum sprechen. Stellvertretend für Nawalny, der unrechtmäßig in Russland in einem Straflager einsitzt, hat sein Mitstreiter Georgij Alburow den Preis entgegengenommen und in einer bewegenden Rede auch die aktuelle Situation von Nawalny im Gefängnis geschildert. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wurde vom Fernsehsender RTL gestiftet.

Der Deutschlandfunk hat alle Programmpunkte per Livestream und im Digitalradio auf dem Kanal „Deutschlandfunk – Dokumente und Debatten“ übertragen.  

Das Forum für Journalismuskritik ist eine Veranstaltung der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion und der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA). In diesem Jahr wird die INA freundlich unterstützt von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Otto-Brenner-Stiftung. Das Preisgeld des Günter-Wallraff-Preises stellt der Fernsehsender RTL großzügig zur Verfügung.