So lief das 3. Kölner Forum für Journalismuskritik

(Foto: DLF/Fürst-Fastré)

Die Initiative Nachrichtenaufklärung hat am 02. Juni gemeinsam mit dem Deutschlandfunk das dritte Kölner Forum für Journalismuskritik veranstaltet. Das Forum dient der kritischen Diskussion um aktuelle Entwicklungen des Journalismus.

ExpertInnen haben in drei Diskussionsrunden Begriffe wie „Fake-News“, „Lügenpresse“, das Verhältnis von Journalismus und Satire sowie die Rolle und Funktion von Medienjournalismus beleuchtet. Unter den Gästen waren Medienschaffende aus verschiedenen Bereichen, Kabarettisten und Medienwissenschaftler, darunter der Kabarettist Wilfried Schmickler, der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, und der Investigativjournalist und Autor Günter Wallraff.

(Foto: DLF/Fürst-Fastré)
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Deutschlandradio-Intendant Willi Steul hat das Symposium eröffnet. In seiner Rede  kritisierte, dass häufig bei Journalisten in Deutschland der „Mut“ herausgestellt werde. Das beleidige Kolleginnen und Kollegen „von Mexiko bis Pakistan“, nicht nur Deniz Yücel oder Can Dündar. Weiter sagte er: „Man braucht hier (in einer Demokratie, Anmerkung der Redaktion) keinen besonderen Mut, aber natürlich: gutes Handwerk, saubere Recherche, Belege für das, was man publiziert – die müssen im Zweifel gerichtsfest sein – und dann einfach Rückgrat.“. Der gesamte Text der Rede befindet gedruckt sowie als Podcast auf der Seite des Deutschlandfunks.

(v.r.n.l. W. Schmickler, B. Ruscher, H. Haarkötter - Foto: DLF/Fürst-Fastré)
(v.r.n.l. W. Schmickler, B. Ruscher, H. Haarkötter – Foto: DLF/Fürst-Fastré)

Die erste Diskussionsrunde unter dem Titel „Achtung Kabarett“ startete zum Thema „Journalismus und Kabarett“.  In lebhaften Diskussionen sind die Kabarettisten Barbara Ruscher und Wilfried Schmickler, der Kabarett-Autor Dietmar Jakobs sowie der Medienwissenschaftler Dr. Gerd Hallenberger verschiedenen Fragen nachgegangen, darunter „Braucht Satire Nachrichten?“  Moderiert wurde die Runde von INA-Geschäftsführer Hektor Haarkötter.

(G. Wallraff mit RTL-Chefredakteur M. Wulf - Foto: DLF/Fürst-Fastré)
(G. Wallraff mit RTL-Chefredakteur M. Wulf – Foto: DLF/Fürst-Fastré)

Die zweite Runde hat sich mit dem Thema „Fake News“ befasst. Dr. Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, Michael Wulf , RTL-Chefredakteur, Geschäftsführer von infoNetwork, Investigativjournalist Günter Wallraff und Autorin Ebru Tasdemir von der taz sind der Frage nachgegangen, ob es sich dabei um eine neue Gefahr oder einen alten Hut handle und wie der Journalismus reagieren solle. Die Moderation übernahm Dr. Marco Bertolaso, Redaktionsleiter der Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunks.

(A. Backhaus, A. Burgmer, M. Daniel im Gespräch m. P. Koldehoff - Foto: DLF/Fürst-Fastré)
(A. Backhaus, A. Burgmer, M. Daniel im Gespräch m. P. Koldehoff – Foto: DLF/Fürst-Fastré)

Die dritte und letzte Runde befasste sich mit Medienjournalismus, Zielgruppen und (Selbst-)Kritikfähigkeit von JournalistInnen. Anja Backhaus, Moderatorin des WDR-Medienmagazins „Texte, Töne, Bilder“, Anne Burgmer, Medienredakteurin „Kölner Stadt-Anzeiger“, Matthias Daniel, Chefredakteur „Der Journalist“,  und Buchautor Stefan Schulz haben von ihren Erfahrungen berichtet. So hat sich Anja Backhaus von ihrem Sender WDR einen souveräneren Umgang mit kritischen Fragen gewünscht. Manche kritischen Fragen in Interviews würden leider gestrichen, bedauerte sie. Moderiert hat Stefan Koldehoff vom Deutschlandfunk. Das Kölner Forum für Journalismuskritik 2017 wurde gefördert von der Otto-Brenner-Stiftung.

Eine umfassende Berichterstattung hat der Deutschlandfunk erstellt. Diese findet sich in lesbarer und als Podcast zum Nachhören auf der Journalismuskritik-Seite des Kölner Senders.

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