Antibiotikaresistenz durch Fleischverzehr
Zwischen der Anwendung von Antibiotika in der Tierproduktion und dem Entstehen resistenter Bakterien beim Menschen gibt es eine direkte Verbindung. Das Robert-Koch-Institut hat 1994 bei mehr als zehn Prozent der Testpersonen resistente Bakterien in Stuhlproben festgestellt. Als Wachstumshilfen sind Antibiotika mittlerweile in fast jedem Futtertrog zu finden. Bis heute gibt es in Deutschland keine exakten Angaben, wieviele Antibiotika bei der Mast eingesetzt werden. Seit April dieses Jahres ist der Einsatz von Avoparcin in der Tierproduktion weltweit verboten, eine Vielzahl anderer Antibiotika darf aber weiterhin verfüttert werden. Bereits geringste Mengen des Medikaments reichen aus, um Resistenzen auszulösen.
Grad der Vernachlässigung
In der deutschen Medienberichterstattung wird über Massentierhaltung berichtet, allerdings bleibt der Aspekt der Antibiotikaresistenz eher außen vor, bzw. wird nur am Rande erwähnt. Die recherchierten Artikel im Zusammenhang mit der BSE-Thematik erwähnten das Thema nur am Rande oder ließen es ganz aus.
Wer ist betroffen?
Alle Menschen sind betroffen, länderübergreifend. Im Krankheitsfall kann jeder auf Antibiotika angewiesen sein.
Wer profitiert von der Nicht-Berichterstattung?
Aufgrund des BSE-Skandals hat die deutsche Fleischwirtschaft bereits erhebliche Verluste. Es ist anzunehmen, daß sie von einer vernachlässigten Berichterstattung profitiert.
Warum sollte mehr berichtet werden?
Der Antibiotikaeinsatz bei der Tierproduktion ist weit verbreitet, jedoch wissen nur wenige Menschen um dessen Auswirkungen. Da es um die Gesundheit vieler Menschen geht, sollte die Öffentlichkeit besser informiert werden.
Quelle
* Erbach, Susanne: Erreger aus dem Steak. Natur und Umwelt 2/1997, S. 19-21.
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