2001: Top 6

Alkoholindustrie mitverantwortlich für häufigste Todesursache Jugendlicher

In Europa sterben jährlich 55.000 junge Menschen im Zusammenhang mit Alkohol. Das liegt laut WHO nicht zuletzt an den Herstellern. Deren verantwortungslose Marketingstrategie verbindet Alkohol mit Lifestile, Sex und Sport und versucht so, die Gewohnheit regelmäßigen Trinkens zu verankern.

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Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen Alkoholhersteller durch die Verbindung von Alkohol mit Lifestyle, Sex, Sport und Spaß bereits sehr früh, die Gewohnheit für regelmäßigen Alkoholkonsum zu verankern. Während der letzten zehn bis fünfzehn Jahre konnte verfolgt werden, wie sich die jungen Leute zu einer wichtigen Zielgruppe für die Vermarktung alkoholischer Getränke entwickelt haben. Laut WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland werde es durch den Einsatz enormer Marketingressourcen der Alkoholindustrie zunehmend schwerer, die Jugendlichen zu einer ausgewogenen und gesunden Einstellung zum Alkohol zu erziehen. Mit Marketingstrategien vor allem in den neuen Medien wie Internet und Computerspielen suche die Industrie den Kontakt zu den Jugendlichen und „bombardiere” sie mit Alkoholleitbildern. Darüberhinaus werde das Alkoholwerbeverbot zunehmend unterlaufen. Durch Satelliten- und Kabel-TV liefe Alkoholreklame inzwischen auch in Ländern, wo derartige Werbung schon seit Jahrzehnten verboten sei.

Die Folge sei, daß in Europa jeder vierte Sterbefall unter den 15- bis 29-jährigen Männern mit Alkohol zusammen hänge, d.h. 55.000 junge Menschen sind 1999 „aus irgendeinem mit Alkoholkonsum zusammenhängenden Grund gestorben“. Das bedeutet, daß in Europa jeder vierte Sterbefall unter den 15- bis 29-jährigen Männern mit Alkohol zusammenhängt. Laut WHO ist Alkohol damit die Haupttodesursache unter jungen Männern in Europa. Noch schlimmer sei die Situation in Osteuropa, wo teilweise jeder dritte Sterbefall auf Alkoholmißbrauch in dieser Gruppe zurückzuführen sei. Hier gibt es alarmierende Anzeichen für immer gefährlichere Trinkgewohnheiten unter jungen Menschen in der gesamten Region.