2000: Top 3

Diskriminierung der serbischen Minderheit in Kroatien

Die kriegerischen Auseinandersetzungen des vergangenen Jahres auf dem Balkan haben viele Menschen, meistens Minderheiten, dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und zu flüchten. Später kehren die Flüchtlinge zurück – und werden oft erneut diskriminiert. Das gilt auch für die serbische Minderheit in Kroatien.

Die kroatische „Homo“, eine Partnerorganisation der „AG Frieden“ (Trier), informiert, dass serbischen Heimkehrern der Zutritt zu ihren Häusern verweigert wurde und den Menschen durch die Behörden wichtige Dokumente (Geburtsurkunden etc.) vorenthalten werden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk beklagt in einem Bericht über Kroatien ähnliche Missstände.

Auch nach einem Bericht des Auswärtigen Amtes wurde die Rückkehr serbischer Personen nur sehr zögerlich gestattet, gab es Übergriffe auf serbische Rückkehrer. Die langjährige Regierungspartei HDZ schürte durch nationalistische Propaganda solche ethnischen Feindseligkeiten.

Die Flüchtlingsproblematik auf dem Balkan ist in den Medien ein verbreitetes Thema gewesen. Über eine Diskriminierung von Serben in Kroatien wurde jedoch nicht berichtet. Da die Bundesrepublik enge Beziehungen zu Kroatien pflegt, ist das Thema auch für die deutsche Öffentlichkeit relevant. Ob sich unter der neuen kroatischen Regierung das Verhältnis zur serbischen Minderheit in Kroatien ändert, sollte recherchiert werden.

Quellen

* UN-Flüchtlingshilfswerk

* Gespräch mit Markus Pflüger am 04.12.2000

* Verschiedene Dokumente der AG Frieden, Trier

* Auswärtiges Amt: Menschenrechte weltweit