„Seit ungefähr 20 Jahren sehen wir wieder eine Rückentwicklung zu sehr proisraelischer Haltung“

Ein Beitrag von Arnela Vunic & Fatima Khalil

Bei der diesjährigen achten Veranstaltung des Deutschlandfunks im Rahmen des Kölner Forums für Journalismuskritik in Köln wurde unter anderem der Nahost-Konflikt diskutiert und analysiert. Passend zu dem Tag der Pressefreiheit war das Panel divergent gestaltet. Anwesend waren Benjamin Hammer vom Deutschlandfunk, Deborah Schnabel von der Bildungsstätte Anne Frank, Nazih Musharbash von der Deutsch-Palästinischen Gesellschaft und Kai Hafez, Professor für Kommunikation der Universität Erfurt.

Deutschlands Berichterstattungen zum Nahost-Konflikt

In dem folgenden Bericht geht es um die Sichtweise und die Analysepunkte von Kai Hafez zu dem Nahost-Konflikt. Zunächst schildert er seine Gefühlslage, indem er beschreibt, dass Seitens Deutschlands zu wenig Empathie gegenüber Palästinenser*innen gezeigt wird. Es wäre für ihn wünschenswert mehr Bilder aus Palästina in den deutschen Medien zu sehen und somit eine einseitige Berichterstattung zu umgehen. Außerdem erwähnt Kai Hafez, dass in Deutschland der israelische antiarabische Rassismus nicht benannt und thematisiert wird. Des Weiteren hebt er hervor, dass im Allgemeinen die Differenzierung zwischen dem Hamas und Palästina relevant sei. Viele Desinformationen werden weitergegeben durch israelische Quellen, die nicht gesichert sind. Außerdem sagt er, dass ein Friedensklima benötigt wird. Das bedeutet, dass der Journalismus emotionsfrei und rational agieren soll.

7.Oktober 2023

In Bezug zu Deborah Schnabels Wortbeitrag, in der sie die mangelnden Berichterstattungen und Informationen vor dem 7.Oktober 2023 erwähnt reagiert Kai Hafez wie folgt. Er merkt an, dass es von Vorteil wäre, wenn man sogenannte Frühwarnsysteme vor dem 7.Oktober 2023 entwickelt hätte. Diesbezüglich weist er erneut darauf hin, dass die Medien „alternativlos“ zu charakterisieren sind.

Friedensjournalismus

Des Weiteren beschreibt er, dass in dem „Friedensjournalismus“ viele Defizite zu erkennen sind und man gegen diese vermehrt lösungsorientiert vorgehen muss. Um dies erreichen zu können, müssen
dementsprechend gewisse Lösungsansätze formuliert werden. Diese können durch Expert*innenkreise ermöglicht werden. Der „Friedensjournalismus“ ist ein wissenschaftliches Konzept, dass eine Umstellung der Kriegsberichterstattung vorschlägt. Kai Hafez zeigt auf, dass die Wissenschaft weiterentwickelter ist, als es öffentlich anzusehen ist. Aus dem Grund wünscht er sich zukünftig, dass mehr Informationen zu der Thematik in Medien zu sehen sind.

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