Das neu gegründete gemeinnützige Rechercherportal Correctiv hat sich in einer seiner ersten Veröffentlichungen mit unserem TOP-Thema von 2013 beschäftigt – damit, wie die Justiz die Millionen Euro aus eingestellten Verfahren verteilt. Die Rechercheure haben dazu eine Datenbank erstellt, in die sie alle verfügbaren Fakten über diese Geldströme der deutschen Justiz eingespeist haben. Ihr Ergebnis ist der Grund, warum auch wir im vergangenes Jahr Journalisten besonders auf dieses Thema aufmerksam machen wollten: „Tatsächlich ist undurchsichtig, wie die Millionen verteilt werden. Es gibt keine zentrale Sammelstelle für die Zahlungen, die Daten werden lückenhaft erfasst, eine Kontrolle findet so gut wie nicht statt. Richter, Staatsanwälte und hunderte Millionen Euro bleiben sich selbst überlassen.“ In der Datenbank finden sich tausende Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet, die Geld aus Prozessen bekommen haben. „Darunter etliche Vereine, die wenig mit dem Täter-Opferausgleich oder der Strafvorbeugung zu tun haben“, schreibt Correctiv. Eine gute Datenbasis für Journalisten, um der Spendenpraxis im lokalen Gerichtsbezirk nachzugehen. Im Beitrag gibt auch Correctiv ein Beispiel für die fragwürdige Vergabe von Prozessgeldern in Bayern.
Kommentar hinterlassen