INA vergibt erstmals „Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik“

Günter Wallraff (Foto: Christoph Hardt)
Günter Wallraff (Foto: Christoph Hardt)

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal den „Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik“. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet sollen Personen oder Institutionen werden, die sich auf originelle und ausgewogene Weise kritisch mit dem Journalismus als der „4. Gewalt“ in der Demokratie auseinandersetzen. Der oder die Preisträger werden im Rahmen des „1. Kölner Forums für Journalismuskritik“ am 8.Juni 2015 im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks bekanntgegeben und ausgezeichnet.

Der Journalismus steht unter Druck: Von rechtspopulistischer Seite sieht er sich des Vorwurfs der „Lügenpresse“ ausgesetzt, von ökonomischer Seite gerät er gerade durch die Umsonst-Konkurrenz im Internet  in Schwierigkeiten, und neue Formen der öffentlichen Kommunikation wie Blogs oder Videochannels im Netz lassen das Publikum abwandern. Aber dennoch hat der Journalismus in der Demokratie eine öffentliche Aufgabe: Nur gut informierte Bürgerinnen und Bürger können sich im Gemeinweisen ein Urteil über die öffentlichen Angelegenheiten bilden. Wie der Journalismus künftig diese Aufgabe weiter erfüllen kann, darüber muss diskutiert werden. Darum haben die Initiative Nachrichtenaufklärung und der Namensgeber gemeinsam den „Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik“ ins Leben gerufen. „Kritisieren heißt ja nicht, unreflektiert abwatschen“, so der geschäftsführende INA-Vorsitzende Prof. Dr. Hektor Haarkötter, „sondern abwägen und beurteilen“. Der Preis soll jährlich an diejenigen gehen, die die Diskussion um Aufgaben und Fehlentwicklungen des Journalismus in der Öffentlichkeit wach halten.

Forumspanel (v.l.n.r): Manni Wegener (Stadtrevue), Michael Wulf (RTL), Hektor Haarkötter (INA), Dietrich leder (KHM), Hardy Prothmann (Blogger)
Forumspanel (v.l.n.r): Manni Wegener (Stadtrevue), Michael Wulf (RTL), Hektor Haarkötter (INA), Dietrich leder (KHM), Hardy Prothmann (Blogger)

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. ist eine medienkritische Nicht-Regierungsorganisation. Sie macht die Öffentlichkeit regelmäßig auf Themen und Nachrichten aufmerksam, die von den deutschen Massenmedien vernachlässigt werden. Einmal jährlich präsentiert die INA die Top Ten der vernachlässigten Nachrichten. Günter Wallraff ist langjähriger Unterstützer und Jurymitglied der INA. Die Summe für die Ausrichtung des Preises für Journalismuskritik wurde vom Namensgeber, dem Fernsehsender RTL sowie der Medienrechtskanzlei Wilde, Beuger, Solmecke gestiftet. Das „1. Kölner Forum für Journalismuskritik“ wird von der Rudolf-Augstein-Stiftung unterstützt.

4 Kommentare zu INA vergibt erstmals „Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik“

    • Liebe Ulla, sehr spannend, sehr interessant. Danke für die Zuschrift (und sorry, dass ich mich jetzt erst melde). Freundliche Grüße, Hektor (INA-Vorstand)

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