Andree und Künast über Big Tech, Regulierung und persönliche Erfahrungen 

Forum für Journalismuskritik (Foto: HBRS/ Omar Kabchi)

Ein Beitrag von David Schmidt & Jonas Lühr

Das Kölner Forum für Journalismuskritik 2025 hatte wieder viele Personen aus der Welt der Medien und Politik zusammengebracht für angeregte Diskussionen. Eine der zwei Hauptdiskussionsrunden trug den Titel „Digitale Plattformen und das Freiheitsversprechen Internet: Zeit für ein Update?“. Gäste waren unter anderem Martin Andree und Renate Künast, welche im Anschluss unsere Fragen gerne beantworteten. 

Martin Andree 

Interview mit Martin Andree

Martin Andree sieht die Übermacht von Big Tech-Unternehmen als gefährlicher und schneller gewachsen an, als er es ursprünglich in seinem Buch „BIG TECH MUSS WEG!“ prognostiziert hatte. Er hält Regulierungen wie den Digital Services Act für weitgehend wirkungslos, weil bei der Entstehung die tatsächliche Macht der Tech-Konzerne unterschätzt wurde. Die Politik habe den Tech-Konzernen zu lange geglaubt, sie hätten das Gemeinwohl im Blick. Andree fordert, Märkte konsequent für Wettbewerb zu öffnen und Monopole gezielt zu bekämpfen. Nur so lasse sich die digitale Oligarchie wirksam eindämmen. 

Renate Künast 

In einem Interview mit Renate Künast meinte sie, dass zu Beginn der sozialen Netzwerke, diese als Raum der Hoffnung gesehen wurden, welche zur Demokratisierung beitragen sollten. Doch heute müssen wir darauf achten, dass die sozialen Netzwerke nicht das Gegenteil bewirken. Vor allem die Algorithmen der sozialen Netzwerke seien ihrer Ansicht nach das Problem. Während ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete legte sich Renate Künast immer wieder mit den Big-Tech-Konzernen angelegt. Prägende gerichtliche Entscheidungen waren für sie z. B. das Urteil vom BVerfG zum Thema Beleidigungen in sozialen Netzwerken. 

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